Karibu Kenia bedeutet in der afrikanischen Sprache Swahili
„Willkommen in Kenia“ !
Im Osten Afrikas am Indischen Ozean, umgeben von Äthiopien, Uganda, Somalia und Tansania liegt Kenia. Eine wunderschöne Landschaft mit beeindruckender Vielfalt. Geteilt durch den gewaltigen ostafrikanischen Graben teilt sich Kenia in den flachen Osten und den bergigen Westen, der mit dem Mount Kenia, 5.200 Meter, seinen Höhepunkt erreicht. Trotz des ganzjährig fruchtbaren Hochlands sind weite Teile Kenias trocken und werden immer wieder von Dürren, Missernten und Hungersnöten heimgesucht.
Auch um die Kindergesundheit ist es schlecht bestellt: Geimpft sind nur 42 Prozent, Zugang zu sauberem Trinkwasser haben nur 61%. Im Welthunger-Index belegte Kenia
im Jahr 2018 Platz 77 von 119 Ländern. Insgesamt ist fast ein Viertel der kenianischen Bevölkerung (24,2%) unterernährt, wovon vor allem Kinder betroffen sind. Im Jahr 2017 waren fast 73.000 Kinder und 40.000 schwangere Frauen und Kinder akut unterernährt. Die medizinische Versorgung ist vor allem in ländlichen
Regionen schlecht. Auf 100.000 Kenianer kommen gerade einmal 20 Ärzte. Die Geburten pr0 1.000 Einwohner liegt bei 32.
(Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, https://www.dsw.org/wp-content/uploads/2017/08/DSW-Datenreport_2017_web.pdf, aufgerufen am 01.05.2019)
HIV ist in Kenia allgegenwärtig. Kenia gehört zu den am stärksten gefährdeten Gebieten in Afrika. Nach Angaben von UNAIDS sind 7,1 bis 8,3 % der erwachsenen Bevölkerung (15–49 Jahre) HIV-positiv. In städtischen Gebieten Kenias ist der Anteil mit HIV infizierten Menschen mit teilweise über 20 Prozent noch um ein vielfaches höher. Aufgrund des schlechten Bildungsniveaus, der Perspektivlosigkeit und hohen Arbeitslosigkeit in weiten Teilen Kenias sehen sich viele junge Frauen gezwungen, den Lebensunterhalt für die Familie mit Prostitution zu verdienen. Die Gefahr, sich und andere mit HIV in Kenia anzustecken, ist enorm groß. Kinder sind besonders gefährdet; sie infizieren sich bereits bei der Geburt oder durch die Muttermilch. Doch auch Kinderprostitution und Kindesmissbrauch sind in Kenia ein großes Problem.
Bildung - nicht für alle
Über 25.000.000 Millionen Kinder und Jugendliche machen die Hälfte aller Kenianer aus. Die Menschen in Kenia sind sehr jung, das Durchschnittsalter beträgt 18 Jahre, Frauen bekommen im Durchschnitt vier Kinder. Das Schulgeld der öffentlichen "Primary Schools" in Kenia wurde 2003 vom damaligen Präsident Mwai Kibaki abgeschafft. Dadurch erhielten plötzlich über 1,5 Millionen Kinder aus ärmsten Verhältnissen Zugang zu Bildung. Die für den Bildungssektor notwendigen finanziellen Mittel gab es allerdings nicht. Es fehlt bis heute an Lehrern in der Kinder- und Erwachsenenbildung sowie an der nötigen Infrastruktur. Die Anerkennung und Wertschätzung des Lehrerberufes in Kenia ist mit derer in Deutschland nicht zu Vergleichen. Auf einen Lehrer kommen 100 Schüler. Die Kosten für Schuluniformen, Hefte und Schreibstifte müssen trotz Befreiung der Schulgebühren nach wie vor von den Eltern bezahlt werden. Viele Eltern können die Kosten dafür nicht aufbringen. Nach Weltbank-Angaben gilt die Hälfte der 50 Millionen Kenianer als arm. Oft ist aber das kostenlose Schulessen für Kinder aus ärmsten Familien lebenserhaltend. Weinende Kinder kommen zur Schule gelaufen, sie wollen in die Schule, weil sie wissen, dass es dort etwas zu essen gibt.
Viele der Kinder brechen die Grundschule vor der achten Klasse ab, denn in der Schule braucht man Schuluniformen, passende Schuhe für den Schulweg, Bücher, Stifte und Hefte - das ist für viele Familien jedoch zu teuer. In den Schulen gibt es oft nicht genügend Bänke für alle Schüler. Bücher oder Karten fehlen, der Boden besteht manchmal aus gestampftem Lehm. Private Schulen dagegen sind teuer, aber viel besser ausgestattet. Weiterführende Schulen kosten die Schüler täglich ungefähr einen Euro. Das ist für viele Kenianer unbezahlbar, da ein Fünftel der Menschen weniger als diesen einen Euro pro Tag zum Leben hat. Teure Sekundarschulen in privater Hand kann sich erst recht nur eine verschwindend kleine wohlhabende Minderheit leisten. Ohne den Besuch einer Sekundarschule ist die Bildungskarriere jedoch spätestens nach acht Jahren zu Ende. Ein Studium bleibt aufgrund noch höherer Kosten für fast jeden Kenianer ein Traum.
(Quelle: Auswärtiges Amt, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/kenia-node, aufgerufen am 01.05.2019 und United Nations https://population.un.org/wpp/DataQuery/ aufgerufen am 01.05.2019)
Mit einem kontinuierlichem Wirtschaftswachstum von 4 - 6 Prozent gilt Kenia als das Kraftzentrum der ostafrikanischen Wirtschaftsregion. Rege Bautätigkeit, massive Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und ein stetig wachsender Mittelstand sind signifikant für die Dynamik der Entwicklung. Doch trotz des Wirtschaftswachstums zeigt sich, dass ein überwiegender Teil der Menschen zu den „Marktverlierern“ zählt. Vor allem die ländliche Bevölkerung ist hiervon betroffen. Sie schuften tagtäglich auf kargen Böden und kleinen Parzellen, denn das ertragsreichste Land ist nach wie vor im Besitz von wenigen Reichen. Viele Kenianer verarmen, wandern ab und enden arbeitslos in den Slums der Städte, da die Grundbedürfnisse der breiten Unterschicht weiterhin ungestillt bleiben. So steht Kenia immer noch weit hinten auf Platz 145 von 177 Ländern nach dem vom United Nations Development Programme (UNDP) aufgestellten „Index zur menschlichen Entwicklung“ (Deutschland: Platz 6).
Mit unserer Initiative Strahlende Kinderaugen Kenia verfolgt Leben im Licht e.V. das Ziel Kinder aus ärmsten Familienverhältnissen vor der Kriminalität und der Prostitution auf den Straßen Mtwapa‘s zu schützen. Mithilfe der Precious Hope School in Mtwapa wollen wir die Schul- und Bildungssituation von Kindern im Alter von 2-17 Jahren verbessern.
Zudem unterstützt Licht im Leben e.V. das Minto Childrens Home, ein Waisenhaus, das der steigenden Anzahl an elternlosen Kindern und Jugendlichen in Mtwapa ein Zuhause bietet.
Mtwapa.
Ein Ort von Unterschieden geprägt